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Dos and Don’ts beim Romanschreiben

◊ Träumst du davon, deinen ersten Roman zu veröffentlichen?

Viele Menschen träumen davon, eines Tages ihr eigenes Buch in den Händen zu halten – am besten gleich einen Roman. Ganz so einfach ist das nicht – aber durchaus machbar.

Fangen wir aber mit den Stolperfallen an, die du unbedingt vermeiden solltest. Allzu oft scheitern angehende AutorInnen viel zu schnell, an genau diesen Punkten.

6 Dinge, die du beim Romanschreiben unbedingt vermeiden solltest

  1. Warte nicht darauf, dass dir die perfekte Romanidee plötzlich in den Sinn kommt.
    Falls du noch keine wirkliche Idee hast, hoffe nicht, dass dir eine aus heiterem Himmel in den Schoß fällt. Stattdessen solltest du aktiv mit der Ideenfindung beginnen. Sammle Eindrücke, recherchiere Themen, die dich faszinieren, und experimentiere mit kreativen Techniken. Dein zukünftiger Roman beginnt in deinem Kopf – aber nur, wenn du ihm Raum und Möglichkeiten gibst, zu wachsen. Fällt dir kein geeignetes Thema ein, dann kann dir vermutlich dieser Beitrag zu Buchideen helfen.
  2. Verschwende nicht deine Zeit damit, einen Schreibratgeber nach dem anderen zu lesen, ohne selbst zu schreiben.
    Es gibt unzählige Ratgeber, die dir versprechen, das Geheimnis erfolgreichen Schreibens zu lüften. Und es ist durchaus richtig und wichtig, wenn du dich mit den Grundlagen – zum Beispiel mit dem Buch „Dein 1. Roman“ auseinandersetzt. Doch nur Lesen bringt dich nicht weiter. Theorie ist wichtig, aber letztendlich lernst du das Schreiben nur durchs Schreiben. Fang an, auch wenn es zunächst noch holprig ist – Übung macht den Meister.
  3. Schreib nicht einfach drauflos, ohne Ziel oder Plan.
    Ein Roman entsteht nicht durch bloßes Drauflosschreiben – zumindest nicht, wenn du eine stimmige, überzeugende Geschichte erschaffen möchtest. Ohne eine klare Richtung riskierst du, dich in Widersprüchen zu verheddern oder den roten Faden zu verlieren. Überleg dir, wohin die Reise geht, bevor du startest. Nutze dazu eine der gängigen Plotmethoden. Wie die funktionieren und welche für dich den passenden Weg bietet, erfährst du unter anderem in dem Buch „Von der Idee zum Plot“. Der Aufwand, dich mit dem Plotten auseinanderzusetzen, lohnt sich für einen Roman, genau wie für jedes andere fiktive Werk oder auch Sachbücher, absolut. Und gerade bei den ersten Gehversuchen kann es sehr nützlich sein, sich ein Arbeitsbuch wie dieses anzuschaffen:
  4. Warte nicht darauf, dass deine Selbstzweifel von alleine verschwinden.
    Selbstzweifel gehören dazu – sie sind der ständige Begleiter kreativer Menschen. Aber anstatt darauf zu hoffen, dass sie irgendwann von selbst verschwinden, solltest du lernen, konstruktiv mit ihnen umzugehen. Schreib trotz deiner Zweifel weiter und erkenne, dass Fehler ein wichtiger Teil des Lernprozesses sind. Und selbst wenn du an deinem fertigen Werk weiter Zweifel hast, was nicht ungewöhnlich wäre, denke daran: Besser nicht perfekt, als nicht veröffentlicht!
  5. Greif nicht blind auf eine beliebige Methode zurück und hoffe, dass sie für dich passt.
    Es gibt keine Einheitslösung für das Romanschreiben. Die Methode, die für andere funktioniert, muss nicht unbedingt die richtige für dich sein. Experimentiere mit diversen Schreibtechniken und finde heraus, welche Arbeitsweise am besten zu dir und deinem Projekt passt.
  6. Verlass dich nicht darauf, dass dein innerer Schweinehund irgendwann verschwindet.
    Wir alle kennen ihn – diesen inneren Widerstand, der uns vom Schreiben abhält. Doch er wird nicht einfach irgendwann aufhören, uns zu sabotieren. Stattdessen musst du lernen, ihn zu überwinden. Entwickle Routinen, setze dir klare Ziele und bleib konsequent dran.

 So kommst du beim Romanschreiben wirklich voran

Wenn du die typischen Stolperfallen vermeidest, hast du bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Doch wie sieht ein erfolgversprechender Ansatz aus? Hier sind sechs Strategien, die dir helfen können, dein Romanprojekt nicht nur zu beginnen, sondern auch erfolgreich zu beenden – Schritt für Schritt.

  1. Wähle einen Stoff, der dich selbst fesselt

Bevor du mit dem Schreiben beginnst, stell dir eine entscheidende Frage: Begeistert dich das Thema deines Romans so sehr, dass du monatelang oder sogar jahrelang daran arbeiten kannst? Nur wenn du selbst leidenschaftlich hinter deinem Stoff stehst, wirst du die nötige Ausdauer und Motivation mitbringen.

Wähle ein Thema, das dich emotional anspricht, das dir wichtig ist oder das deine Fantasie beflügelt. Dein Interesse wird sich auf die Leser übertragen – denn wenn du mit Herzblut schreibst, spürt man das in jeder Zeile

  1. Entwickle eine Schreibroutine, die zu dir und deinem Projekt passt

Ein Roman entsteht nicht in einem Rutsch, sondern durch kontinuierliche Arbeit. Deshalb ist eine Schreibroutine unerlässlich. Überleg dir, zu welchen Zeiten du am produktivsten bist: Bist du morgens voller Energie oder eher ein Nachtmensch? Plane feste Schreibzeiten ein und halte dich konsequent daran – auch an Tagen, an denen du keine Lust hast.

Es ist wichtig, dass deine Routine zu deinem Leben passt. Wenn du nur 30 Minuten am Tag findest, dann nutze diese Zeit effizient. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich diese kleinen Einheiten summieren. Notiere dir konkrete Tagesziele, etwa „500 Wörter schreiben“ oder „eine Szene überarbeiten“.

  1. Lerne, mit deinen Selbstzweifeln konstruktiv umzugehen

Selbstzweifel gehören für viele Kreative zum Alltag beim schreiben eines Romans. Du fragst dich vielleicht, ob deine Idee gut genug ist oder ob du überhaupt Talent hast. Aber anstatt diese Zweifel als Hindernis zu sehen, kannst du sie nutzen: Sie zeigen dir, wo du noch wachsen kannst.

Eine bewährte Methode ist es, die Stimmen der Zweifel bewusst wahrzunehmen und dann gezielt zu hinterfragen: „Ist das wirklich wahr?“ Oft sind Selbstzweifel keine Tatsachen, sondern nur unbegründete Ängste. Schreib trotzdem weiter – auch wenn du unsicher bist. Jeder erste Entwurf darf chaotisch und unvollkommen sein, denn das ist ein normaler Teil des kreativen Prozesses.

  1. Nutze wissenschaftlich fundierte Methoden, um spannende Geschichten zu entwickeln

Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahren viel darüber herausgefunden, wie unser Gehirn Geschichten verarbeitet. Menschen lieben es, wenn Geschichten Emotionen wecken, Überraschungen bieten und die Charaktere echte Entwicklungen durchmachen. Diese Erkenntnisse kannst du gezielt nutzen, um deinen Roman fesselnd zu gestalten.

Setz dich mit der Struktur von Geschichten auseinander: Überleg dir, was deinen Protagonisten antreibt, welche Konflikte er überwinden muss und wie sich die Spannung bis zum Finale steigert. Werkzeuge wie die „Heldenreise“ oder die „Drei-Akt-Struktur“ können dir dabei helfen, eine solide Basis für deinen Plot zu schaffen.

  1. Erschaffe aktiv neue Romanideen

Warte nicht darauf, dass dich die perfekte Idee plötzlich überkommt – werde selbst aktiv. Kreativität ist nichts Magisches, sondern ein Muskel, den du trainieren kannst. Setz dich hin und sammle Ideen, ohne sie sofort zu bewerten. Schreib alle Einfälle auf, auch wenn sie auf den ersten Blick unspektakulär wirken.

Probiere Techniken wie Mindmapping, Schreibimpulse oder die „Was wäre, wenn?“-Methode aus. Lass dich von Büchern, Filmen, Zeitungsartikeln oder Gesprächen inspirieren. Je mehr Rohmaterial du sammelst, desto größer ist die Chance, dass du eine Idee findest, die dich wirklich begeistert.

  1. Arbeite gezielt an deinen Schwächen

Niemand beherrscht alle Aspekte des Schreibhandwerks von Anfang an. Vielleicht fällt es dir schwer, glaubwürdige Dialoge zu schreiben, oder du hast Probleme, deine Szenen anschaulich zu beschreiben. Statt dich davon entmutigen zu lassen, solltest du diese Schwächen als Chance sehen, dich weiterzuentwickeln.

Mach dir bewusst, welche Aspekte deiner Arbeit dir am meisten Schwierigkeiten bereiten, und widme ihnen besondere Aufmerksamkeit. Lies Bücher, die dir dabei helfen, schau dir an, wie andere Autorinnen und Autoren diese Herausforderungen meistern, oder besuche Schreibkurse. Stück für Stück wirst du Fortschritte machen – und dein Schreiben wird insgesamt besser.

  1. Gestalte einen Lebensstil, der dein Schreiben unterstützt

Ein erfolgreicher Roman entsteht nicht nur durch Talent, sondern auch durch die richtige Einstellung und Umgebung. Schaffen ist anstrengend, und dein Alltag sollte so gestaltet sein, dass du genügend Energie dafür hast.

Achte auf deinen Lebensstil: Sorge dafür, dass du ausreichend Schlaf bekommst, dich gesund ernährst und regelmäßig Bewegung in deinen Alltag einbaust. Reduziere Ablenkungen, indem du dir einen festen Arbeitsplatz fürs Schreiben einrichtest, dein Handy ausschaltest oder klare Grenzen setzt, wenn du Zeit für dich brauchst.

Außerdem hilft es, dir ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Tausche dich mit anderen Schreibenden aus, die dich motivieren und verstehen, wie herausfordernd das Schreiben manchmal sein kann.

Mit anderen Worten: Werde zu einem Autor, der einen Roman schreibt!

  1. Hol dir Unterstützung und Inspiration

Niemand muss den Weg zum fertigen Roman allein gehen. Vernetze dich mit anderen Schreibenden, sei es in Schreibgruppen, Foren oder über soziale Medien. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann motivieren, inspirieren und dir helfen, Blockaden zu überwinden.

Außerdem kannst du dir durch Bücher, Filme oder Kunst neue Impulse holen. Manchmal reicht ein einziger Gedanke, um einen kreativen Durchbruch zu erzielen.

Dein Schreibabenteuer liegt in deinen Händen

Ein Roman schreibt sich nicht von selbst – das weißt du wahrscheinlich längst. Aber wenn du es überlegt angehst, bewusst die häufigsten Fehler vermeidest und stattdessen gezielt an deinem Projekt arbeitest, kannst du deinen Traum verwirklichen.

Überlass deinen Erfolg als AutorIn nicht dem Zufall. Dein innerer Kritiker, dein Schweinehund und der berühmte „richtige Zeitpunkt“ werden dir keinen Gefallen tun. Stattdessen liegt es an dir, die Zügel in die Hand zu nehmen und aktiv an deinem Roman zu arbeiten.

Vergiss nie: Jede große Geschichte beginnt mit dem ersten Wort. Fang an, setz dir realistische Ziele und geh Schritt für Schritt voran.

Mach dieses Jahr zu deinem Jahr des Schreibens – und leg los!

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