Eigentlich ist es ja naheliegen, wenn man als Autor auch Liedtexte verfassen möchte. Die Chancen einer Produktion und Veröffentlichung waren aber bisher eher gering. Deshalb gab es nur wenige Autoren, die tatsächlich auch Liedtexte verfasst haben.
Ich selbst habe vor vielen Jahren einige Texte für Gerry & the Johnboys und deren Auftritte rund ums Eishockey der Selber Wölfe verfasst – aber das war es auch schon.
Seit einiger Zeit gibt es nun ganz andere Möglichkeiten, die ich über ORIGINS von TangentTemplates entdeckt habe. Du kannst
Mit Künstlicher Intelligenz Musik Produzieren und Veröffentlichen
Wenn Du Dich auch daran versuchen möchtest, hier Deine Checkliste für die Songerstellung und Veröffentlichung, mit den von mir genutzten Tools und Abläufen:
- Ideenfindung Nischenrecherche
- Text mit ChatGPT oder DeepSeek
- Musikproduktion mit Suno
- Veröffentlichung über DistroKid
✅ Deine Checkliste: Song erstellen & veröffentlichen mit ChatGPT, Suno & DistroKid
Ideenfindung & Konzept
Die Ideenfindung, also das Suchen einer Nische, unterscheidet sich nicht bei Büchern.
Kompakte Übersicht: Aktuelle Trendanalyse-Methoden
- KI-Tools
- Generative AI (ChatGPT, Perplexity AI) für Echtzeit-Mustererkennung
- Trend-Intelligence (Heuritech, TrendWatching) analysiert visuelle/textbasierte Trends
- Social Media
- TikTok/Instagram: Hashtags wie #MicroTrends oder „Mermaidcore“ (+20% Wachstum)
- LinkedIn/Reddit: Branchentrends (z. B. r/Futurology)
- YouTube/Spotify: „Related Artists“ für Musik-Nischen (z. B. Hyperpop Folk)
- Reports & Analysen
- Jährliche Reports (Forbes, FTSG) zu Tech- oder Modetrends
- Design-Trends: „Bold Minimalism“
- Suchdaten & News
- Google Trends: Saisonale/Politische Trends
- Nachrichtenaggregatoren (Trend Hunter) für Innovationen
- Community-Feedback
- Twitch/Discord: Ungefilterte Trends von Indie-Künstlern.
- Umfragen (LinkedIn/Instagram) für Nutzerpräferenzen
- Globale Kontexte
- Regionale Unterschiede: „Suede Fashion“ in Europa (+17%), „AI-Driven Design“ in den USA
- Kulturelle Trigger: Umweltbewegungen → „Ocean Ambient“-Musik
Die Kriterien für eine Nische sind grundsätzlich die gleichen, wie bei KDP. Bedenke aber, dass Songs im Gegensatz zu Büchern, etwa 2-3 Monate benötigen, bis sie tatsächlich auf den Plattformen performen können – wichtig vor allem bei saisonalen Themen.
Ich habe für das Beispiel Google Trends und X – Trends genutzt. Künstliche Intelligenz war immer weit vorne. Für mich passt hier etwas rappiger Tecno-Pop, oder wie man das auch immer nennen möchte.
Deine Checkliste, Teil 1:
- Stimmung & Genre festlegen (z. B. melancholisch, Sommerhit, EDM, Deutschrap, Tag der Deutschen Einheit….)
- Zielgruppe bestimmen (TikTok, Spotify, YouTube etc.)
- Optional: Referenzsong oder Künstler definieren (für späteren Vergleich)
Songtext mit ChatGPT / DeepSeek
Habe ich eine Nische gefunden, lasse ich mir von einer der KIs Songtitel Vorschlagen. Wie auch bei Buchtiteln gilt es, Copyright-Probleme zu vermeiden.
Mein Prompt lautet also in etwa so:
„Gib mir 10 Song-Ideen für Songs über künstlicher Intelligenz, die Titel sollten keine Copyright-Probleme verusachen“
Den Titel, der mich am meisten anspricht, prüfe ich dann trotzdem nochmal. Und schreibe dann den Text. Alternativ kannst du hier natürlich auch KI nutzten. Gib dann aber am besten auch gleich die Struktur vor – etwa so:
„Schreibe mir einen Songtext für den Titel KI „ChatGPT – Prompted by Tomorrow“ in der Form [Intro] – [Strophe 1] – [Refrain] – [Strophe 2] – [Refrain] – [Strophe ] – [Refrain] – [Schluss]“
Die eckigen Klammern sind wichtig, da sie von Suno und anderen Musik KIs verstanden werden. Möchtest du bestimmte Inhalte in einer Strophe, kannst du das in die Klammern hinzufügen. Etwa so: [Intro – ruhig & nachdenklich]
Das Ergebnis kannst du durch die KI überarbeiten lassen, wenn dir etwas nicht passt. Oder du nimmst den Text als Idee und veränderst ihn selbst. In meinem Fall wurde zum Beispiel von „kleiner Freund“ gesprochen, was ich durch „mein Freund“ ersetzt habe.
Deine Checkliste, Teil 2:
- Titel & Thema vorschlagen lassen
→ z. B. „Gib mir Ideen für einen modernen deutschen Popsong über Fernweh und Freiheit, titel ohne Copyright-Probleme“ - Songstruktur vordefinieren
→ z. B. „Strophe 1 – Pre-Chorus – Refrain – Strophe 2 – Refrain – Bridge – Refrain“ - Kompletten Text generieren lassen
→ inkl. Hook und Reimschema
→ bei Bedarf: Sprache (z. B. Deutsch, Englisch), Tonalität (emotional, witzig, deep) anpassen - Varianten oder Überarbeitungen anfordern
→ einzelne Teile neu schreiben lassen oder mit einem anderen Stil mischen
Musikproduktion mit Suno (inkl. Style Prompt)
Für die Erstellung der Musik / des Liedes, habe ich mich für Suno entschieden, es gibt aber noch andere.
🔹 Schritt-für-Schritt:
- Bei Suno einloggen
- „Create“ wählen
- In den „Custom Mode“ wechseln (Button rechts oben)
- Suno-Style Production Prompt eingeben (siehe unten)
- Songtext einfügen (oder direkt aus ChatGPT übernehmen)
- Künstlernamen einfügen (wichtig, da er sich danach nicht mehr ändern lässt)
- Auf „Generate“ klicken und generierte Versionen anhören
- Falls nötig, neue Varianten generieren lassen („Regenerate“)
- Favoriten speichern & finalen Track herunterladen (MP3 oder WAV; wenn du mit DistroKid arbeitest benötigst du WAV)
✍️ Suno-Style Production Prompt (2 Sätze, englisch empfohlen)
Beispiel-Prompt für modernen Deutschpop:
“A chill German pop song with atmospheric synths and emotional vocals. Inspired by the style of Lea and Wincent Weiss.”
Beispiel-Prompt für Trap/Hip-Hop:
“Dark German trap beat with heavy 808s and moody vibe. Similar to Apache 207 and UFO361.”
✅ Tipp:
- Immer Genre und Stimmung nennen (z. B. „relaxed pop“, „emotional female vocals“). Referenzen, also Anweisungen unter Nennung von Künstlern oder bekannter Tiel wie „in the style of X“ funktionieren eher nicht.
- Der Prompt bestimmt die Instrumentierung, das Arrangement und den Gesangsstil
- Sprache des Prompts = Sprache der Musik (also Prompt auf Deutsch → deutsche Vocals)
- Das Anklicken vorgegebener Styles oder das Ausschließen, kannst du dir auf diesem Weg sparen.
🎵 Suno-Style Production Prompts (für Custom Mode)
Mein Prompt lautete: „give me a Suno-style production prompt with max 200 characters, futuristic pop with 80s disco groove, sexy vocals & danceable synth hooks, for this song“
Bewusst auf Englisch, da Suno den Prompt so besser umsetzt.
Hier gerne einige fertige Prompts. Für mich hat es sich aber inzwischen bewährt, dass ich ChatGPT, nachdem ich den Text erstellt habe, auffordere, mir „a concise two-sentence Suno prompt-style version of production notes, with max 200 characters“ schreiben zu lassen.
🎤 Pop (Deutsch & Englisch)
- “A modern German pop ballad with emotional piano and soft female vocals. Inspired by LEA and Lotte.”
- “Upbeat English pop song with catchy synths and happy summer vibes. In the style of Dua Lipa and Ava Max.”
- “German pop song with acoustic guitar and heartfelt male vocals. Similar to Wincent Weiss and Clueso.”
🕺 Dance / EDM
- “Energetic EDM track with a big drop, euphoric build-up and female vocals. Similar to David Guetta and Kygo.”
- “German-language house track with retro synths and a party vibe. Inspired by Purple Disco Machine.”
- “Melodic future bass with atmospheric pads and emotional drops. In the style of Illenium and San Holo.”
🎧 Hip-Hop / Trap / Rap
- “Dark German trap beat with heavy 808s, atmospheric pads and autotuned vocals. Inspired by Ufo361 and Bonez MC.”
- “Aggressive English drill beat with hard-hitting drums and intense flow. In the style of Pop Smoke and Central Cee.”
- “Lo-fi chill German rap with jazzy samples and smooth delivery. Like Apache 207 meets Mac Miller.”
🎸 Rock / Indie / Alternative
- “Indie rock track with emotional male vocals, electric guitars and soft drums. Inspired by AnnenMayKantereit.”
- “Energetic alt-rock with distorted guitars and powerful female vocals. Similar to Paramore and Florence + The Machine.”
- “Dreamy indie pop with vintage synths, laid-back guitars and nostalgic vibes. In the style of Tame Impala.”
🎻 Acoustic / Singer-Songwriter
- “Gentle acoustic song with fingerstyle guitar and intimate female vocals. Like Norah Jones or Joni Mitchell.”
- “German singer-songwriter song with heartfelt lyrics and stripped-down piano arrangement. Inspired by Gisbert zu Knyphausen.”
💿 Retro / Synthwave / 80s
- “Retro synthwave track with vintage drum machines and neon vibes. In the style of The Weeknd and Kavinsky.”
- “German 80s-style pop song with analog synths and nostalgic mood. Inspired by Nena and Falco.”
💡 Tipp: Du kannst die Prompts nach Belieben anpassen:
- Genre, Instrumente, Sprache, Stimmung –
- nicht Künstler oder Titel
Und hier der Song, den ich für diesen Blogartikel erstellt habe. Das Video lässt sich so auf Suno erstellen – wie man sieht, ist das keine der Stärken der KI 😉 Demnächst auf Spotify und allen anderen Streamingdiensten.
Cover & Metadaten
- Cover erstellen (quadratisch, mind. 3000×3000 px, JPEG/PNG)
- Titel und Künstlernamen finalisieren
- Songtext als Textdatei speichern
- Optional: ISRC manuell vergeben oder automatisch über DistroKid
Veröffentlichung mit DistroKid
(DistroKid: https://distrokid.com)
Das kleinste Abo für aktuell etwa 1,30€ im Angebot genügt, wenn du zunächst nur einen Interpreten veröffentlichen möchtest. Willst du längerfristig mehrere Sängerinnen und Sänger und vor allem ein Branding für ein eigenes Musiklabel haben, kannst du upgraden.
- Einloggen / Abo abschließen
- „Upload“ starten
- Angaben ausfüllen:
- Künstlername
- Songtitel
- Audio-Datei hochladen
- Cover hochladen
- Sprache, Genre
- Songtext einfügen (optional)
- Veröffentlichungsdatum wählen (es wird zu mind. 1 Woche Vorlauf für Pre-Save geraten. Ich habe es ohne gemacht und es funktioniert auch.)
- Plattformen auswählen (Spotify, Apple, Amazon, etc.)
- Urheberrechte angeben (Suno-Songs gelten aktuell eigentlich als urheberrechtlich ungeschützt. So wie ich es interpretiere, aber ich bin kein Anwalt und kann keine rechtlichen Ratschläge geben, und auch an vielen Stellen höre, gilt das, wenn du auch den Text durch Suno erstellen lässt. Das ist durchaus möglich, aber nicht wirklich gut – dann darfst du „This song is 100% original“ nicht ankreuzen. Erstellst du den Text außerhalb Suno, durch KI oder selbst geschrieben, raten alle, das als komplett eigene Musik zu bewerten.)
- Optional:
- YouTube Content ID
- TikTok, Instagram, Facebook aktivieren
- „Leave a legacy“ (dauerhafte Verfügbarkeit)
- Hochladen & Bestätigung abwarten
Nebenbei erwähnt, da wichtig: Du kannst nicht erwarten, dass du sofort irgendwelche Umsätze machen wirst. Die Erfahrungswerte von Leuten, die es schon länger aktiv machen, sagen, dass es 2-3 Monate dauert, bist du die ersten Einnahmen erzielst.
Promo & Social Media
- Pre-Save-Link teilen (z. B. über Feature.fm oder DistroKid Smart Link)
- Teaser-Videos posten (TikTok, Reels, Shorts)
- Countdown starten (z. B. „Noch 3 Tage!“)
- Song zum Releasetag bewerben
- Freunde & Follower zum Teilen animieren
Überlege dir, wo du wen und wie erreichen kannst. Nicht anders als bei deinen Büchern.
Nach dem Release
- Spotify for Artists aktivieren und Daten tracken
- Playlist-Pitching starten (SubmitHub, direkte Mails, DistroKid Playlist Spotlight)
- Weitere Inhalte posten: Lyrics, Acoustic, Live-Version, Behind-the-Scenes
- Feedback sammeln & Learnings für nächsten Track notieren
Wie im letzten Beitrag erwähnt, ist dieser Weg auch für mich noch neu. Wenn du also etwas entdeckst, was man besser anders oder zusätzlich machen sollte, schreibe es gerne in die Kommentare.
Und hier noch der Song, den ich für diesen Blogartikel erstellt habe. Das Video lässt sich so auf Suno erstellen – wie man sieht, ist das keine der Stärken der KI 😉
