mit eBook Geld verdienen
Lesedauer 8 Minuten

VOM SCHREIBEN LEBEN?

◊  „Du willst vom Schreiben leben – lass es! Du willst vom Leben schreiben – mache es!“ ist nicht von ungefähr der Untertitel von schreibspass.de. Ob dem tatsächlich so ist, dass man vom Schreiben seinen Lebensunterhalt nicht decken kann, kommt aber auf den Einzelfall an. Und es muss ja nicht das Ziel sein, davon zu leben. Mit Deinem eigenen gedruckten Buch oder mit einem eBook Geld verdienen, egal ob über SelfPublishing oder mit einem Verlag, klingt doch sehr gut, oder?

„Du willst vom Schreiben leben - lass es! Du willst vom Leben schreiben - mache es!“ Klick um zu Tweeten

KaffeeFest steht für mich, dass die Herangehensweise „ich schreibe ein Buch, verdiene einen Batzen Geld und lebe danach vom Schreiben“, nur in den allerseltensten Fällen von Erfolg gekrönt sein wird. Ja, es gibt sie, die AutorInnen, welche mit ihrem Erstlingswerk sofort in den Bestsellerlisten gelandet sind und anschließend weiter erfolgreich veröffentlicht haben. Auch wenn ich überzeugt bin, dass das in der Regel nicht die ersten Schreibversuche waren, von den anderen spricht nur niemand. Aber es gibt deutlich mehr Menschen, welche begonnen haben zu Schreiben ohne je zu veröffentlichen oder Bücher zwar herausgeben, aber kaum die Kosten damit decken können. Die sich vielleicht hin und wieder einen Kaffee davon leisten können.

Ein anderer Ansatz ist es, mit Sachbüchern über KDP (Kindle Direct Publishing) im Internet Geld zu verdienen. Interessiert? Dann kannst Du hier erfahren, wie Du es am besten angehst!

Woran liegt es? Welcher Ansatz verspricht Dir mehr als nur ein paar verschenkte Bücher?

Wenn Du schreibst, wirst Du wissen, dass Du damit nicht allein bist. Das ist ja auch einer der Gründe für schreibspass.de. Im Jahr werden allein durch Verlage in Deutschland um die 70.000 Bücher veröffentlicht. Etwas mehr kommen dann noch über SelfPublishing in den Markt. Wir sprechen als von etwa 165.000 anderen neuen Büchern mit denen Du Dich im Markt der LeserInnen bewegst – ältere Werke noch nicht einmal berücksichtigt.

Umso spezieller Dein Thema, etwa bei Fachbüchern, desto kleiner die Zielgruppe der LeserInnen – aber auch die Zahl anderer Werke zum gleichen Betreff. Schreibst Du einen Liebesroman, gibt es zwar viel mehr potenzielle LeserInnen als bei einem Buch über Nacktschnecken, aber auch ungleich mehr AutorInnen, die diese Zielgruppe zu erreichen versuchen.

Andererseits bewegst Du Dich in einem gigantischen Markt. Wir sprechen hier von über 9.2 Mrd € p.a. Wer sich mehr Zahlen zum Markt ansehen möchte, hier eine interessante, wohl ungeschönte Quelle „Domradio.de“. Am Rande bemerkt: Den größten Anteil an Umsatz und Menge haben Hardcover. Die Leser haben scheinbar gerne das Wertige in der Hand. Und – eBooks haben nur einen Marktanteil von gut 4,5%. 

Die gute Nachricht: Die Umsätze und Absätze im deutschsprachigen Raum sind stabil – eher steigend und jeder Leser gibt im Schnitt pro Jahr fast 140 € für neue Bücher aus!

Und nun? Was tun?

Lass Dir Deinen Traum von diesen Zeilen nicht zerstören! JETZT ERST RECHT!

Wenn es darum geht, Geld damit zu verdienen, ist Dein Buch zunächst einmal ein Produkt wie jedes andere auch. Ein Produkt soll Probleme lösen, Wünsche erfüllen oder Bedürfnisse decken. Es wird für eine bestimmte Zielgruppe produziert und soll von dieser gekauft werden.

Es gibt also einen Markt (die potenziellen LeserInnen) und ein Produkt (Dein Buch) – oder zumindest sollte es so sein. Wenn es Dir also in erster Linie ums Geld verdienen mit einem eBook geht, musst Du Dir zunächst den Markt ansehen. Was wird also gerne gelesen. Und dann ein für einen vorhandenen Markt passendes Buch schreiben. In den meisten Fällen schreiben wir aber über etwas oder in einem Genre, welches uns selbst interessiert. Dein Buch ist dann also oft schon (fast) fertig, bevor Du Dir über die Vermarktung Gedanken machst. Dann gilt es, den Markt zu finden und die kaufende Kundschaft zu erreichen.

Beide Voraussetzungen haben ihre Tücken. Gibst Du bei Amazon in die Suche zum Beispiel „Fantasy Roman“ ein, bekommst Du über 50.000 Ergebnisse angezeigt. Es gibt aber aktuell auch eine entsprechend große Leserschar. Hast Du einen Fantasy Roman geschrieben, kannst Du Dich offenbar über einen großen Markt freuen. Du hast es aber auch mit sehr vielen zeitgleich erscheinenden Wettbewerbsprodukten zu tun. Gehst Du das Thema von der anderen Seite an, recherchierst also, für welches Genre es einen großen Markt gibt, um dann ein entsprechendes Werk zu verfassen, stehst Du irgendwann am gleichen Punkt. Ergo scheint es im Buchmarkt relativ egal zu sein, wie wir zu unserem Produkt kommen. In der Regel gibt es entweder viele Werke und einen großen Markt, oder aber einen kleinen Markt und auch nur sehr wenige Bücher zum Thema. Im Ergebnis bedeutet dies, dass die Herangehensweise „ich will vom Schreiben leben“, oft zum Scheitern verurteilt sein dürfte.

 

Wie hast Du als BuchautorIn wenigstens gute Chancen auf ein vernünftiges, dem Aufwand angemessenes Auskommen?

üben üben üben
Alexas_Fotos_Pixabay

Üben: Die Grundvoraussetzung ist, dass Du Dein Handwerk verstehst – also lernst so zu schreiben, dass es sich gut lesen lässt. Dies kann man tatsächlich bis zu einem gewissen Grad erlernen beziehungsweise üben. Umso größer das vorhandene Talent, desto weniger wird dabei im Papierkorb landen.

Ausführung: Wenn das Handwerk erlernt ist, müssen Wissen und Können auch entsprechend umgesetzt werden. Vom Plot über Recherche bis zur Überarbeitung gehört alles zum Weg zum Erfolg.

Interesse: Es fällt leichter und ist erfolgversprechender, wenn Du über ein Thema schreibst, welches Dich persönlich interessiert oder betrifft. Wie bei einer Rede vor einer größeren Gruppe verspricht es auch beim Schreiben mehr Erfolg, dies über ein Thema zu tun, von dem Du etwas verstehst.

Sind diese drei einfachen Ratschläge Bestandteil Deines Ansatzes, wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit Deiner Zielgruppe oder einem Verlag ein besseres Produkt anbieten können als die meisten Mitbewerber. Vor allem steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit, mit einem eBook Geld zu verdienen.

(Man sollte meinen, das wäre absolut selbstverständlich. Aber der Buchmarkt ist in jedem Genre voll mit Werken, die zeigen, dass dem nicht so ist.)

 

Gehen wir nun davon aus, dass die Grundvoraussetzung eines guten Produktes für Dich gegeben ist.

Jetzt muss es noch von der Zielgruppe als solches entdeckt und gekauft werden. Der schwierigste Weg, zumindest für Erstlingswerke, dürfte hier der über einen seriösen Verlag sein. Es ist allerdings auch der Weg, bei dem die Vermarktung zum größten Teil durch den Partner übernommen wird. Und es ist der Weg, wenn er denn funktioniert, der auch die besten Aussichten auf einen sehr guten Ertrag bietet. Der Verlag wird hier einen Marketingplan erstellen und von Dir einiges einfordern. Das werden Daten für das Autorenprofil und Mitarbeit bei Lesungen, Pressearbeit und anderen Aktivitäten sein. Aber wie schon angemerkt, ist es nicht eben einfach als neuer Autor ohne vorherige Erfolge einen Verlag zu finden, welcher einen fairen Vertrag anbietet.

Willst Du Dein Werk im SelfPublishing erfolgreich veröffentlichen, bedeutet das vor allem einiges an Arbeit und Zeitaufwand – ist aber für jedermann machbar. Wenn es gut läuft, aber auch ein tolles Gefühl bei jedem verkauften Buch und eine gute Ausgangssituation beim nächsten Werk und dann vielleicht anstehenden Verlagsgesprächen.

 

Die Entscheidung SelfPublishing oder Verlagsautor ist vielschichtig.

Wenn Du einen Verlag für Dich gewinnst und einen fairen Vertrag erhältst, kannst Du Dich künftig vorwiegend aufs Schreiben konzentrieren. In der Selbstvermarktung stecken viel mehr zusätzliche Aufgaben. Du solltest zumindest in den sozialen Medien aktiv werden, eventuell sogar Bloggen und aktiv Verkaufen (zum Beispiel in lokalen Buchhandlungen).

Ein Verlag gibt unter Umständen im Vertrag vor, wann das nächste Werk (zu welchem Thema) fertig sein muss. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Aber auch im Eigenverlag solltest Du begeisterte Leser mit dem nächsten Buch bei der Stange halten.

Steht bei Dir der finanzielle Aspekt im Vordergrund? Dann folgst Du vermutlich der weitverbreiteten Vorstellung, dass mit dem Verkauf über einen Verlag mehr Geld zu verdienen sei. Ist dem wirklich so? Im Verlagsvertrag dürften/sollten die Tantiemen bei 5% – 8%, je nach Auflage liegen. Bei einem Erstlingswerk und einer erträumten Auflage von bis zu 5.000 verkauften Exemplaren werden es wohl 5% sein.

Wenn Du Dich jetzt gerade reich rechnest, bitte die Umsatzsteuer (7% bei Büchern) nicht vergessen und vorher vom Verkaufspreis abziehen.  Wenn Du tatsächlich einen seriösen Verlag als Partner findest, was nicht ganz so einfach ist, kannst Du als AutorIn ein paar 1.000 € als Vorschuss bekommen. Höher wird die Summe nur, wenn der Verlag auch von sehr hohen Verkaufszahlen ausgeht. Einfach auszurechnen: Willst Du 10.000 € vorab auf Dein Konto und bekommst 5% Tantiemen. Dafür muss der Verlag mindestens 200.000 € Umsatz mit Deinem Werk machen – bei einem mittleren Buchpreis also fast 14.000 Bücher verkaufen!

Im Selbstverlag sind die Tantiemen bis zum 10-fachen höher. Klingt erst mal recht gut. Allerdings geht ein Verlag bei Vermarktung und Druck in Vorleistung und Risiko und kümmert sich um Lektorat und Design, was der Selfpublisher selbst übernehmen muss. 

Recherchiert man ein wenig, scheint rein wirtschaftlich die Selbstvermarktung der rentablere Weg für AutorInnen-Neulinge zu sein.

Den höchsten Ertrag erwirtschaftet allerdings die Veröffentlichung als eBook. Dort sind zwar die Verkaufspreise niedriger angesiedelt, aber der Rohertrag deutlich höher. Du darfst aber nicht übersehen, dass eBooks nur einen sehr kleinen Anteil am Buchmarkt haben. Sich also eine deutlich kleinere, wenn auch stark wachsende Zielgruppe anbietet. Also denke darüber nach, Dein Werk dann auch als Taschenbuch zur Verfügung zu stellen!

Der Gedanke „mit einem eBook Geld verdienen“, ist im Ergebnis nicht abwegig! Hierfür lege ich Dir diesen Artikel ans Herz!

 

Kannst Du nun als AutorIn vom Schreiben leben?

Glaubt man den Rechercheergebnissen im Internet, dann ist es möglich!

Sagen wir, Dein Buch kommt einigermaßen gut an und verkauft sich 3.000 – 5.000 Mal. Du schaffst es als AutorIn binnen eines Jahres 2 – 4 Bücher auf den Markt zu bringen. Dann kannst Du durchaus Deinen Lebensunterhalt vernünftig damit bestreiten.

Ab dem zweiten Jahr wird es einfacher, da schon eine Basis in Form der auf dem Markt befindlichen Bücher besteht. Und irgendwann kann der Verkauf Deiner „alten“ Bücher Dir schon ein respektables Auskommen bescheren.

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Gerd Altmann-Pixabay

Es gibt genug Beispiele, dass es funktioniert, mit einem gedruckten oder eBook Geld zu verdienen. Du hast den unbedingten Wunsch, ganz oder teilweise vom Schreiben zu leben? Dann orientiere Dich an diesen Autoren und tu es! 

Um es nicht zu vergessen: Es gibt einiges Rechtliches bei einer Buchveröffentlichung (in diesem Artikel ganz unten zu finden), was Dir ein Verlag zumindest teilweise abnehmen wird!

Und weil es hier gerade passt: Steigen die Einnahmen sogar so weit, dass Du dauerhaft Deinen Lebensunterhalt davon bestreiten kannst, wird die KSK = Künstlersozialkasse Dein Ansprechpartner für alle Sozialversicherungen.

Buch: Von der Idee zum Plot

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