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Die Normseite

◊ Die Normseite für ein Manuskript ist eine Seite mit 30 Zeilen mit jeweils maximal 60 Anschlägen! Eine solche Normseite dient in erster Linie als Berechnungsgrundlage für das Honorar von Autoren, Übersetzern und Lektoren. Festgelegt wurde sie in einem Normvertrag zwischen Börsenverein des Deutschen Buchhandels und Verband deutscher Schriftsteller im Jahr 1992.

AchtungHier der Link zum kostenlosen Download. Bitte beachten: Diese Vorlage ist NICHT als Basis für Dein Buch gedacht – sondern ausschließlich für den genannten Zweck geeignet. Wenn Du Dein Buch von Anfang an für das SelfPublishing planst, nutze diese Vorlage!

Sie begegnet Dir also meist dann, wenn es um Entlohnung oder Kosten geht. Du bist also gut beraten, wenn Du Dich dem anpasst. Auch wenn Du es nicht von Anfang an so planst, sparst Du Dir eventuell den künftigen Aufwand, Dein Werk umformatieren zu müssen, wenn Du es doch einem Lektor oder einem Verlag vorlegen möchtest. Allerdings ist das Format absolut nicht bindend oder in irgendeiner Form vorgeschrieben.

Ist es egal, wie wir unsere Texte formatieren? Ist es nicht eventuell besser, aus der Reihe zu fallen und damit aufzufallen, wie es zum Beispiel bei Bewerbungsschreiben oft angeraten wird?

Bei der Ansprache von Lektoren oder Verlagen eher nicht! Lektoren sind meist ein besonderer Schlag Mensch, und das ist nicht abwertend gemeint. Sie müssen Manuskripte mit einem besonderen Blick und einem besonderen Herangehen sehen. Das liegt in der Natur ihrer Aufgabe. Also macht es sowohl aus deren als auch aus Autoren-Sicht Sinn, sich an die Normseiten zu halten. Und das gilt nicht nur für Werke, die irgendwann in gedruckter Form erscheinen sollen, sondern macht auch für eBooks durchaus Sinn.

Wie soll ein ordentliches Manuskript aussehen? 

Schrift: Verlage und Lektoren sehen wohl gerne Courier New 11 Punkt Courier New oder Pica 12 PunktPica

Zwingend ist das sicher nicht. Allerdings sollte die gewählte Schrift gut und leicht lesbar sein, und bei Courier haben alle Schriftzeichen die gleiche Breite, was die Einhaltung der Zeichenanzahl vereinfacht.

Mir selbst gefällt das Courier New Schriftbild allerdings nicht besonders. Für meine Bücher habe ich mich deshalb für Garamond entschieden. Und da diese Schrift etwas kleiner ausfällt, für 13 Punkt. Der Vorteil einer passenden, aber Dir gefallenden Schrift ist, dass Du, wenn Du doch im Eigenverlag veröffentlichst, mit der Überarbeitung des Layouts nicht ganz so viel Arbeit hast.

Zeilenabstand: Wegen der Lesbarkeit und zum Einfügen von Notizen bei der Überarbeitung ist hier 1,5-fach optimal. 

Seitenlayout: Seitenränder so einstellen, dass bei der gewählten Schrift und Schriftgröße 30 Zeilen und knapp über 60 Zeichen (inklusive der Leerzeichen) Breite Platz finden.

Textlayout: Linksbündig, kein Blocksatz, keine Worttrennungen (sie müssten bei der Druckvorbereitung händisch wieder entfernt werden!!!)

Seitenregister: Eine Seitenzahl verwenden wir wohl alle, wir wollen ja unsere Fortschritte auch in Zahlen wahrnehmen. Wenn Du den Text an Lektoren… aus der Hand geben willst, sollte diese aber nicht wie üblich unten stehen, sondern oben mittig. Die Fußzeile bietet Dir Platz für Hinweise zur eindeutigen Zuordnung: Titel – Autor – Kontakt. So lassen sich eventuell verloren gegangene Seiten später auch wieder zuordnen. Für ein eBook solltest Du die Seitenzahlen dann allerdings wieder entfernen.

Handout: Gibst Du Dein Manuskript in gedruckter Form weiter, dann dieses nur einseitig ausdrucken und den Stapel Blätter mit Gummibändern, Klemmen oder Ähnlichem zusammenhalten – nicht lochen oder anderweitig binden. Das vereinfacht die Handhabung durch den Lektor gewaltig.

All diese Rahmenbedingungen haben sich daraus entwickelt, dass über lange Zeit Schreibmaschinenseiten das Maß der Dinge waren. Auf ihnen fanden 1.800 Zeichen (inklusive der Leerzeichen) Platz. Und mit diesem Wert kann der Lektor oder Verlag abschätzen, wie viele Seiten dein Buch einmal haben wird – wie dick es wird. Deshalb müssen Leerzeichen und leere oder fast leere Zeilen mitgezählt werden.

AchtungVORSICHT:

– Dies können viele Textverarbeitungsprogramme durch „Anzahl der Zeichen“ nicht erfüllen. Sie zählen nur Schriftzeichen.

– Die 1.800 Zeichen sind zwar Standard – manche Verlage, vor allem aber Lektoren und Korrektoren, nehmen allerdings 1.500 oder 1.600 als Basis. 

 

Hier der Link zum kostenlosen Download einer Normseite!

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