Deine Autoren-Website
◊ In einer digitalen Welt ist eine professionelle Autoren-Website ein nahezu unverzichtbares Werkzeug. Sie ist nicht nur deine Visitenkarte, sondern ein zentraler Ort, an dem Leser deine Bücher entdecken, dich und deine Expertise kennenlernen und mit dir in Kontakt treten können.
Du hast Bedenken, dass der Aufbau einer Website kompliziert ist? Keine Sorge – mit den richtigen Tools und einem klaren Plan kannst du eine ansprechende Website erstellen, die deine Arbeit als AutorIn ideal präsentiert.
In diesem Leitfaden findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, welche Elemente wichtig sind und wie du sie umsetzen kannst.
Warum du als AutorIn eine eigene Website haben solltest
Vielleicht denkst du, dass Social Media als Online-Präsenz ausreichend ist. Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und vielleicht X sind zwar leistungsstarke Werkzeuge, aber sie haben auch Einschränkungen.
- Du hast die Kontrolle: Social-Media-Plattformen ändern ihre Algorithmen, sperren Konten oder verschwinden sogar. Sie entscheiden, welche Leute welcher deiner Informationen zu Gesicht bekommen. Deine Website gehört dir und bleibt unabhängig von äußeren Einflüssen.
- Deine Marke, dein Stil: Im Gegensatz zu Social Media bietet deine Website dir die Möglichkeit, dein Branding individuell und ohne Ablenkung durch fremde Inhalte zu gestalten.
- Bessere Auffindbarkeit: Mit einer gut optimierten Website kannst du bei Google und anderen Suchmaschinen sichtbar werden, was Social-Media-Profile allein nicht leisten können.
- Newsletter-Integration: Deine Website ist der perfekte Ort, um eine Mailingliste aufzubauen, über die du direkt mit deinen Lesern kommunizieren kannst – auch wenn sich Social-Media-Trends ändern.
- Professionalität: Eine eigene Website zeigt Agenturen, Verlagen und vor allem LeserInnen, dass du deine Autorenkarriere ernst nimmst.
Kurz gesagt: Eine Website ist die Basis deiner digitalen Präsenz, während Social Media ergänzend hervorragend funktioniert. Gemeinsam bilden sie eine starke Grundlage für den Aufbau deiner Marke als Autor.
Die unverzichtbaren Elemente einer erfolgreichen Autoren-Website
Um deine Website effektiv und professionell zu gestalten, sollten du darauf achten, dass sie folgende Elemente enthält:
- Eine individuelle Domain
Eine eigene Domain (z. B. deinname.com) wirkt professionell und macht es Lesern leichter, dich zu finden. Vermeide kostenlose Subdomains wie „deinname.wordpress.com“. Eine Domain kostet etwa 10–20 Euro pro Jahr. Anbieter, die du nutzen kannst:
- IONOS
- Strato
- GoDaddy
- Manitu.de mein persönlicher Favorit
Tipp: Sichere dir vielleicht auch Varianten deines Namens, falls möglich (z. B. mit Bindestrichen oder unterschiedlichen Domain-Endungen).
- Eine klare und ansprechende Startseite
Die Startseite / Landingpage ist meist der erste Eindruck, den Besucher von dir haben. Sie sollte folgende Elemente enthalten:
- Aktuelle Neuigkeiten oder dein neuestes Buch
- Eine kurze Vorstellung von dir und deinem Werk
- Links zu deinen wichtigsten Seiten (z. B. Bücher, Kontakt)
Ein Tool wie Wix oder, mit Einschränkungen Elementor (für WordPress), bietet einfache Drag-and-Drop-Optionen, um deine Seite individuell zu gestalten.
- Über-Mich-Seite
Nutze die „Über mich“-Seite, um eine persönliche Verbindung zu deinen Lesern aufzubauen. Erzähl deine Geschichte:
- Was inspiriert dich zum Schreiben?
- Welche Themen oder Genres sind dein Fokus?
- Persönliche Anekdoten, die dich als Autor ausmachen.
Ein professionelles Foto (oder eine stilvolle Illustration) verleiht der Seite den letzten Schliff.
Das sollte relativ einfach sein, wenn du unter deinem echten Namen veröffentlichst. Etwas anders sieht es aus, wenn du unter einem Pseudonym veröffentlichst, und dieser Autor einen Webauftritt bekommen soll.
Wenn du unter einem Pseudonym veröffentlichst, kann die Gestaltung der „Über-mich“-Seite auf der Autoren-Website eine besondere Herausforderung sein. Es gilt, eine Verbindung zu den Lesern herzustellen, ohne die eigene Identität preiszugeben. Hier sind einige Tipps und Überlegungen:
Schaffe Persönlichkeit, ohne die wahre Identität offenzulegen
Auch wenn der echte Name geheim bleiben soll, solltest du eine Persönlichkeit für dein Pseudonym kreieren, die zu den Werken passt.
- Beschreibe den Schreibstil, die Inspirationen oder deine Leidenschaft für das Genre, in dem du schreibst.
- Gib deinen Lesern das Gefühl, dass sie den „Menschen hinter den Büchern“ kennenlernen, auch wenn dieser nicht dein bürgerliches Ich ist.
Beispiel:
„Ich bin V. Walter Bird, ein leidenschaftlicher Autor, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, angehenden Schriftstellern den Weg zum eigenen Buch zu ebnen. Mit meinen praxisorientierten Ratgebern möchte ich dir helfen, deine Schreibziele zu erreichen und erfolgreich zu veröffentlichen. Meine Inspiration finde ich in Sonnenuntergängen am See, bei einem Picknick mit einem guten Glas Rotwein.“
Bleib möglichst authentisch – aber fokussiere dich auf die Bücher
Statt dich auf biografische Details zu konzentrieren, die du nicht teilen möchtest, kannst du den Fokus auf dein Schreiben legen:
- Warum hast du begonnen, zu schreiben?
- Was begeistert dich an deinem Genre?
- Welche Botschaften oder Emotionen möchtest du mit deinen Büchern vermitteln?
Beispiel:
„Inspiration ist für mich kein einzelner Moment, sondern ein kontinuierlicher Fluss, gespeist aus den vielen Facetten meines Lebens. Schon früh wurde der Grundstein für meine Leidenschaft gelegt: Ich bin in einer Buchhandlung aufgewachsen, umgeben von Geschichten und Welten, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden. Es gab Tage, an denen ich regelrecht Bücher verschlungen habe, versunken in den Gedanken und Ideen anderer, immer auf der Suche nach mehr.
Diese Liebe zum geschriebenen Wort hat mich dazu geführt, selbst Autor zu werden – unter verschiedenen Pseudonymen habe ich Fiktion und Sachbücher veröffentlicht, jede Geschichte ein neues Abenteuer, jeder Ratgeber ein Werkzeug, das ich anderen mitgeben wollte.“
Vermeide zu konkrete Details
Wenn du anonym bleiben möchtest, solltest du biografische Angaben wie Wohnort, Beruf oder familiäre Verhältnisse vermeiden. Stattdessen kannst du abstraktere, kreative Details verwenden:
- „Ich bin ein Nachtschwärmer, der oft bis zum Morgengrauen an neuen Ideen feilt.“
- „Die meiste Zeit verbringe ich mit Büchern – entweder indem ich sie schreibe oder lese.“
Nutze dein Genre, um Atmosphäre zu schaffen
Pseudonyme werden oft gewählt, um eine bestimmte Stimmung oder ein Image zu vermitteln. Nutze diese Möglichkeit auf deiner „Über-mich“-Seite, um die Atmosphäre deiner Bücher zu reflektieren.
- Schreibe humorvoll, geheimnisvoll oder poetisch, je nach Stil deines Pseudonyms.
Beispiel für einen Krimiautor:
„Ich finde, jeder Mord verdient es, mit Präzision und einem Hauch Stil aufgelöst zu werden – zumindest in meinen Geschichten.“
Gib Lesern etwas Persönliches – ohne zu privat zu werden
Teile kleine, unverfängliche Details, die die Leser mit dir verbinden können, ohne deine Privatsphäre zu gefährden:
- Lieblingsbücher oder Autoren, die dich inspirieren.
- Hobbys, die mit deinem Pseudonym übereinstimmen (z. B. „Ich liebe Spaziergänge an stürmischen Stränden – dort finde ich oft Ideen für neue Geschichten.“).
- Gedanken zur Welt des Schreibens.
Ein professionelles Foto oder eine kreative Alternative
Ein echtes Foto ist nicht notwendig. Stattdessen kannst du:
- Eine Illustration oder ein künstlerisches Bild nutzen, das zu deinem Pseudonym passt.
- Ein Symbol oder ein Logo verwenden, das deine Marke repräsentiert.
- Oder durch eine KI ein Portrait erstellen lassen.
Beispiel: Ein Krimiautor könnte ein Foto einer Schreibmaschine oder eines Notizbuchs mit Handschrift nutzen.
Baue eine Verbindung zu deinen Lesern auf
Ermutige deine Leser, dich zu kontaktieren oder mit dir in den sozialen Medien zu interagieren. Auch unter einem Pseudonym kannst du authentisch und nahbar wirken.
- „Ich freue mich immer, von meinen Lesern zu hören! Schreib mir gerne, welche Figur aus meinen Büchern dich am meisten bewegt hat.“
- „Folge mir auf [Social Media] für Einblicke in meinen Schreibprozess und Neuigkeiten zu meinen Büchern.“
Sei aber sehr aufmerksam, wenn du „Über-mich“-Seiten und Socialmedia Accounts unterschiedlicher Pseudonyme online hast. Schnell besteht die Gefahr, dass du durcheinander kommst und aus falscher Perspektive antwortest.
Mit diesen Ansätzen kannst du eine „Über-mich“-Seite gestalten, die persönlich und authentisch wirkt, ohne deine Anonymität zu gefährden. Das Ziel ist, deine Leser neugierig zu machen und eine emotionale Verbindung zu deinen Büchern und deinem Pseudonym herzustellen.
Intuitive Navigation
Besucher sollten deine Inhalte schnell finden können. Dein Menü sollte Links zu den wichtigsten Seiten enthalten:
- Bücher
- Über mich
- Kontakt
- Blog (falls vorhanden)
Halte das Menü übersichtlich. Plattformen wie Squarespace oder Jimdo bieten intuitive Vorlagen, die dir dabei helfen.
Individuelle Buchseiten
Erstelle für jedes deiner Bücher eine eigene Unterseite. Diese sollte enthalten:
- Das Cover und eine Inhaltsbeschreibung
- Links zu Online-Buchhändlern (z. B. Amazon oder Hugendubel)
- Leseproben
- Rezensionen oder Lesermeinungen
Wenn du E-Books direkt verkaufen möchtest, kannst du Tools wie Payhip nutzen.
Kostenloser Content für Leser
Biete deinen Lesern exklusive Inhalte an, wie:
- Eine kostenlose Leseprobe
- Ein eBook oder Kurzgeschichten zum Download
- Veröffentlichst du Malbücher, könnten das auch zusätzliche Motive zum Download sein.
Tools wie MailerLite helfen dir, solche Downloads in deinen Newsletter zu integrieren.
Newsletter-Anmeldung
Ein Newsletter kann ein wertvolles Werkzeug für Autoren sein. Biete einen Anreiz (z. B. exklusive Inhalte oder Rabatte) und verwende Tools wie:
- Substack
- Brevo (Sendinblue)
- ConvertKit
Verknüpfung mit Social Media
Platziere gut sichtbare Icons, die zu deinen Social-Media-Profilen führen. Diese sollten in der Kopf- oder Fußzeile deiner Seite zu finden sein.
Ein kurzer Ausflug in das Thema:
Sinnvoller Content für die Social-Media-Seiten
Um eine lebendige und interessante Social-Media-Präsenz aufzubauen, sollte der Content die Persönlichkeit und die Arbeit des Autors widerspiegeln und gleichzeitig seine Zielgruppe ansprechen. Hier sind einige Content-Ideen:
- Einblicke in den Schreib- oder Designprozess
- Zitate und Inspirationen
- Bücher und Veröffentlichungen
- Interaktive Inhalte für Leser
- Tipps für Schreibbegeisterte / SelfPublisher / KDPler
- Persönliche Einblicke
- Community-Building
- Aktuelle Themen und Trends
Blog oder Newsbereich
Ein Blog ist eine großartige Möglichkeit, deinen Lesern Updates oder Einblicke in deinen Schreibprozess zu geben. Alternativ kannst du eine „News“-Sektion einrichten, in der du regelmäßig über Neuerscheinungen oder Lesungen berichtest.
Veranstaltungskalender
Teile Termine für Lesungen, Signierstunden oder Online-Events in einem übersichtlichen Kalender. Tools wie Google Kalender können in deine Website integriert werden.
Verlinkungen für bessere Auffindbarkeit
Verlinke intern auf deine Inhalte (z. B. vom Blog zu deinen Büchern). Kooperationen mit anderen Autoren, bei denen ihr gegenseitig auf eure Websites verweist, können deine Reichweite zusätzlich erhöhen.
Problem
Es gibt aber ein grundsätzliches Problem bei der Anonymität – die Impressum-Pflicht!
Rechtliche Seiten: Impressum und Datenschutz
In Deutschland und der EU sind Impressum und Datenschutzseite Pflicht. Diese Seiten schützen sowohl dich als auch deine Besucher rechtlich.
Vorlagen und Generatoren:
- E-Recht24 Impressum-Generator
- Datenschutz-Generator von Trusted Shops
Da du in JEDEM deiner Bücher deinen Namen und deine Anschrift ins Impressum schreiben musst, wird dieser für Leute die ihn wirklich wissen wollen, leider auffindbar sein. Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten dies zu vermeiden: Über einen Verlag oder über einen Dienstleister veröffentlichen. In beiden Fällen steht dann deren Adresse im Impressum – was im Fall eines Dienstleisters allerdings Geld kostet, bzw bei einem Verlag nicht so einfach ist.
Empfohlene Tools und Ressourcen
Website-Baukästen und Plattformen
- WordPress: Ideal für fortgeschrittene Nutzer, bietet maximale Flexibilität.
- Squarespace: Einfach zu bedienen, mit schönen Vorlagen.
- Wix: Perfekt für Anfänger, intuitive Bedienung.
SEO-Optimierung
Grafikdesign
- Canva: Erstelle Banner, Header oder Social-Media-Grafiken.
Was spricht gegen deine Autoren-Website?
Obwohl eine Autoren-Website viele Vorteile bietet, gibt es Szenarien, in denen Autoren bewusst auf eine eigene Website verzichten könnten:
- Zeit- und Ressourcenaufwand: Die Erstellung und Pflege einer professionellen Website erfordert Zeit und möglicherweise finanzielle Investitionen. Und tatsächlich sollte die Website immer aktuell und sauber sein. AutorInnen, die diese Ressourcen lieber in das Schreiben investieren möchten, könnten den Nutzen einer Website als geringer einschätzen.
- Alternative Plattformen: Einige Autoren bevorzugen es, ihre Präsenz ausschließlich über soziale Medien oder Autorenprofile auf Plattformen wie Amazon zu gestalten. Diese Kanäle bieten bereits integrierte Tools zur Leserinteraktion und Buchpromotion, wodurch eine separate Website überflüssig erscheinen kann. Wenn du nur bei Amazon veröffentlichst, könnte deren Möglichkeit einer Autorenseite schon viel nützen, auch wenn nicht alle oben genannten Punkte möglich sind.
- Technische Herausforderungen: Nicht alle AutorInnen fühlen sich mit der Technik vertraut oder möchten sich mit den technischen Aspekten einer Website auseinandersetzen. Der Gedanke an regelmäßige Updates, Sicherheitsfragen oder Designanpassungen kann abschreckend wirken. Und ganz ehrlich: Völlig ohne Hilfe von jemandem der sich auskennt, ist es als Laie schwierig oder zumindest zeitaufwändig.
- Frühes Stadium der Karriere: AutorInnen, die sich noch in den Anfängen ihrer Karriere befinden oder erst wenige Werke veröffentlicht haben, könnten den Aufbau einer eigenen Website als verfrüht betrachten und zunächst andere Prioritäten setzen. Was viel Wahres enthält, da du als AutorIn ohne Werke vermutlich kaum Seitenaufruf haben würdest.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung gegen eine eigene Website individuell getroffen werden sollte. Du solltest deine spezifischen Ziele, Ressourcen und Zielgruppen berücksichtigen, um zu entscheiden, ob eine Website für dich (schon) sinnvoll ist oder ob alternative Wege der Online-Präsenz zunächst besser geeignet ist.
Fassen wir zusammen
Eine Autoren-Website ist nicht nur ein Schaufenster für deine Arbeit, sondern auch ein leistungsstarkes Tool, um Leser / Käufer zu gewinnen und langfristig mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Mit den richtigen Werkzeugen und diesem Leitfaden kannst du eine professionelle, ansprechende Website erstellen, die deinen Anforderungen entspricht.